Weltoffen und spontan
Den Einfluss Durchreisender hat Teisendorf immer geschätzt. Ein Beispiel aus moderner Zeit ist die deutsch-französische Freundschaft.
Im Jahr 1970 bat eine Gruppe französischer Jugendlicher den Bürgermeister um trockenen Unterschlupf vor dem tagelang anhaltenden Regen. Gerne wurden sie in der Schule untergebracht. Die Jugendlichen luden daraufhin prompt zu einem Empfang und bewirteten den Gemeinderat. Aus dem spontanen Treffen entstand eine Partnerschaft zwischen den Gemeinden Bétète und Genouillac. Seit der feierlichen Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages findet bis heute ein regelmäßiger Austausch mit Festen für die Öffentlichkeit statt.
40 Jahre sind ein großer Abschnitt im Leben von Menschen. Eine Freundschaft die schon so lange anhält und sich von Jahr zu Jahr noch vertieft hat, ist es wert, gefeiert zu werden. Die Unterzeichner dieses Partnerschaftsvertrages von damals sind heute zum Teil schon alte Herren und die Jugendlichen, die damals zu uns kamen um Quartier zu bitten, gestandene Männer und Frauen. Sie haben inzwischen selbst Kinder und diese nehmen bereits am deutsch-französischen Jugendaustausch teil.
Diese Partnerschaft hat allen Beteiligten, abgesehen von der politischen Bedeutung, viel Freude bereitet und viele neue Freunde beschert. Wir wollten die Gelegenheit des 20-jährigen Jubiläums ergreifen, um allen Teisendorfern mit einem großen Bürgerfest auf dem Marktplatz am 28./29. August 1992 zu danken, dass sie sich Jahr für Jahr bereit erklärt haben, immer wieder französische Gäste und Freunde bei sich aufzunehmen und zu bewirten.
Zu diesem Bürgerfest wurden 130 Franzosen erwartet. Hierbei handelte es sich zum Teil um eine Tanzgruppe, die in historischen Kostümen auftrat und dabei von uralten Musikinstrumenten begleitet wurde. Mit dabei war auch eine 50 Mann starke Musikkapelle, die Batterie-Fanfare des Sapeurs-Pompiers, dessen Leiter und Dirigent ein Professor an der Pariser Musikakademie ist. Beide Gruppen traten am Samstag auf dem Marktplatz öffentlich auf.
So etwas ist nicht selbstverständlich. Es bedeutet Opferbereitschaft und eine freundschaftliche Einstellung zu dieser Patenschaft. Der Bürgermeister und sein Gemeinderat wissen das zu schätzen und danken allen Beteiligten.
Ostern 1972 fuhr eine kleine Delegation nach Bétète und der Patenschaftsvertrag wurde mit großem Aufwand feierlich unterzeichnet. Im nächsten Jahr wurde die Zeremonie in Teisendorf wiederholt. Seit dieser Zeit findet ein regelmäßiger Austausch statt. Alle Teisendorfer, die schon einmal mit in Frankreich waren, werden es bestätigen, dass wir jedes Mal mit geradezu unglaublicher, herzlicher Freundschaft empfangen und bewirtet werden!